'Abdisho bar Brīka begann sein Werk Paradies von Eden 1290/91 n.
Chr. und beendete es im Jahr 1316. Das Werk ist in zwei Teile mit je 25
Mēmrē gegliedert. Der erste Teil wurde nach Henoch, der zweite nach
Eliya benannt.
'Abdisho's Paradies blieb ein Unikat. Seine Überlieferung zeigt aber insbesondere ab dem 16. Jh. einen sehr hohen Grad an schriftlicher Rezeption. 'Abdisho's Kunstfertigkeit besteht darin, die besondere Form der Maqamen in einen anderen Kulturkreis zu überführen. Die vorliegende Studie beleuchtet mit der Untersuchung und Einbringung 'Abdisho's Werk als eine syrisch-christliche Maqame in den wissenschaftlichen Diskurs einen neuen Aspekt in der Entwicklung des über zahlreiche nahöstliche Literaturen verbreiteten Maqamen-Genres. Weder in der Maqamenforschung noch in der syrischen Literatur war bisher die Existenz der syrisch-christlichen Maqamen bekannt, die sich als unterprivilegiertes Literaturgenre in verschiedenen Zeitaltern entwickelt haben. Hier liegt nun die Erstedition des Paradieses von Eden anhand der bisher unveröffentlichten Handschriften sowie die erste vollständige deutsche Übersetzung des Werks vor.