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Diodor von Sizilien stellt unsere Hauptquelle für die Rekonstruktion des ersten Sklavenaufstandes auf Sizilien (ca. 140/135-132 v.Chr.) dar, einer der größten Sklavenrevolten der Antike. Die Beschäftigung mit Diodors Text wirft jedoch zahlreiche methodische Fragen auf. Zum einen liegt Diodors Darstellung lediglich in der Sekundärüberlieferung zweier methodisch unterschiedlicher Überlieferungsträger aus byzantinischer Zeit vor (Photios und Excerpta Constantiniana). Zum anderen wird Diodors Bericht, der sich durch analytische Kommentare ätiologischer, philosophischer und moralischer Art auszeichnet, häufig lediglich als eine getreue Kopie seiner mutmaßlichen Quelle, nämlich des Poseidonios von Apameia, interpretiert. Der vorliegende Band widmet sich insbesondere der Überlieferungs- und Quellenproblematik, ohne dabei jedoch die historischen und historiographischen Aspekte des Berichtes zu vernachlässigen. Eine ausführliche Einleitung befasst sich zunächst mit der byzantinischen Überlieferung des Berichtes, dessen vermeintlichen Quelle(n) und vor allem mit Diodors Arbeitsmethode. Der folgende Kommentar, in dessen Fokus die dreiundzwanzig konstantinischen Exzerpte stehen, untersucht ihre Textkonstitution, ihre ursprüngliche Reihenfolge, den Kontext und das Verhältnis zum ‘Zeugnistext’ des Photios. Zudem wird hier kontinuierlich die Frage nach der (Un-)Abhängigkeit Diodors von seiner mutmaßlichen Quelle gestellt und auf der Basis der sprachlichen und inhaltlichen Vergleichsanalysen nach Möglichkeit beantwortet.