Das „Studienbuch Gebet“ bietet einen Überblick über das Spektrum
jüdischen Be¬tens im Umfeld der Schriften des Alten und Neuen
Testaments. Sowohl repräsentative Gebete als auch Unikate werden in den
Blick genommen. Als Kompendium antiker jüdischer Gebete versteht sich
das Studienbuch als „Auswahl-Bibliothek“ der bei¬den vor- und
nachchristlichen Jahrhunderte.
Eine möglichst wörtlich gehaltene und parallel zum Original präsentierte
Übersetzung (samt einer kurzen Einführung) soll es den Benut¬zenden
ermöglichen, die Texte nachzu¬vollziehen und ein Gefühl für
Gemeinsamkeiten und Besonderheiten antiken jüdischen Gebetslebens zu
entwickeln.
Wenn das Beten für Feinde bis heute als neutestamentliches
Spezifikum ver¬standen wird, dann liegt das auch daran, dass bestimmte
Gebetstexte nicht diskutiert werden. Einige Gebete sind hier erstmals
ins Deutsche übertragen.
Im Gebet spiegeln sich das Got¬tesbild wie das Selbstbild der Betenden. Die Gebetssammlung erweist sich als ein Panoptikum antiker jüdischer Theologien und Anthropologien. Christliches Beten und christliche Theologie sind nicht zuletzt vor diesem Hintergrund (besser) zu verstehen.